Shahar Binyamini Der israelische Performer und Choreograf Shahar Binyamini wurde 1988 in Lod, Israel, geboren und tanzte von 2007-2013 in der Batsheva Dance Company unter der künstlerischen Leitung von Ohad Naharin. Heute arbeitet Binyamini als freier Choreograf mit renommierten internationalen Tanztheatern und Compagnien zusammen. Binyamini schuf Kreationen für beispielsweise die Frontier Danceland Compagnie in Singapur, die Norrdans Compagnie in Schweden, die Batsheva Dance Company in Israel, das Staatstheater Saarbrücken sowie die Gauthier Tanzcompagnie in Deutschland. Als Gaga-Lehrer ist Binyamini Künstlerischer Leiter der Gaga-Intensivkurse in Tel Aviv, zuvor leitete er Intensivkurse in Italien und Los Angeles sowie Workshops in Japan. Im Jahr 2013 gründete er zusammen mit Professor Atan Gross eine Forschungsgruppe von TänzerInnen und WissenschaftlerInnen, die am israelischen Weizmann-Institut arbeiten und die Verbindung zwischen Wissenschaft und Bewegung erforschen.
Silke Grabinger alias B-Girl Silk wurde für ihre Arbeiten im Bereich zeitgenössische Performance international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In ihren Kreationen verbindet die Gründerin der SILK Cie. und SILK Fluegge urbanen, zeitgenössischen Tanz mit performativer und bildender Kunst.
Die in Oberösterreich ansässige Künstlerin, Tänzerin und Choreografin Silke Grabinger war Artist in Residence der Saison 2017/2018. Gemeinsam mit ihrem Ensemble SILK Fluegge und Jugendlichen aus St. Pölten hat sie im Festspielhaus über mehrere Wochen hinweg ihr Stück „Disastrous“ erarbeitet und es am 24. Mai 2018 zur Aufführung gebracht.
In ihren Arbeiten und Konzepten verbindet Silke Grabinger urbanen, zeitgenössischen Tanz mit performativer und bildender Kunst. Dabei setzt sie sich vor allem mit gesellschaftlichen Phänomenen, künstlerischen Paradigmen und der Funktion/Stellung des Publikums auseinander. Ihre multimedialen künstlerischen Arbeiten sind in Ausstellungen in den USA, Kanada und Europa zu sehen und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Im Jahr 1997 startete Silke Grabinger ihre Karriere als „b-girl SILK“ und nahm an internationalen Wettbewerben teil. Von 2006 bis 2008 tanzte sie in der Cirque du Soleil / The Beatles Kollaboration „LOVE“ als Solotänzerin und als Luftakrobatin und arbeitete u. a. mit Dave St-Pierre, Margie Gillis und Daniel Ezralow zusammen. Im Jahr 2008 kreierte sie ihr erstes Solotanzstück „[SLIK]“, das mit dem Tanztage 2009-Preis von Linz09 und Posthof ausgezeichnet wurde und erfolgreich in Europa und Afrika tourte. 2009 beendete Silke Grabinger ihr Studium für raum&designstrategien, wurde mit dem Österreichischen Startstipendium für Darstellende Kunst des BMUKK ausgezeichnet und erhielt für eine Gruppenausstellung den Österreichischen Staatspreis für Design. In der Linzer Klangwolke spielte sie 2010 in der Inszenierung von Lawine Torren vor 70.000 Zuschauerinnen und Zuschauern die Hauptrolle. Zwei Jahre später gründete sie parallel zu SILK Cie. ihre zweite Tanzcompagnie SILK Fluegge und legte damit den Grundstein für Tanz- und Performanceproduktionen für junges Publikum. SILK Fluegge wurde mit dem „STELLA 15“ Award für die herausragendste Produktion für Jugendliche, mit dem „Anerkennungspreis für Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich 2013“ und dem „Anerkennungspreis für interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit 2015 und 2016“ ausgezeichnet.
Gesellschaftlicher Stillstand, Aufruhr, Chaos, Richtungswechsel – in ihrer Kreation „Disastrous“ wählte Silke Grabinger die Katastrophe als Ausgangspunkt einer imaginären Reise: Performerinnen und Performer von SILK Fluegge zeichneten gemeinsam mit Jugendlichen aus St. Pölten und Umgebung Bilder einer möglichen Zukunft in den Raum – einer Zukunft, die in ihren Händen liegt und nur darauf wartet, von den Zwängen der Gesellschaft befreit und mit Leben erfüllt zu werden.
Israel Galván In der Saison 2016/2017 stand die Residenz des Festspielhauses ganz im Zeichen des Flamenco! Mit Israel Galván war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Flamencotänzer in St. Pölten zu Gast sein. Gemeinsam mit seiner Truppe probte er für zwei Wochen im Festspielhaus, bevor sein neues Stück hier im Mai 2017 zur Weltpremiere gelangte. Masterclasses für Tanzschaffende, Workshops mit unseren Communities sowie Einführungen zum Stück und Probeneinblicke gewährleisteten dabei auch den direkten Austausch mit unserem Publikum.
Israel Galván, Sohn der Flamenco-Tänzer José Galván und Eugenia de los Reyes, galt bereits als Teenager als Flamenco-Wunder und nunmehr als die Ikone des zeitgenössischen Flamenco. Er dekonstruiert und erweitert den typisch spanischen Tanzstil um eigenwillige Elemente, setzt ihn neu zusammen und entwickelt ihn zu seinem einzigartigen Stil – majestätisch, geschmeidig und prägnant. Für den Bailaor ist Flamenco schließlich weit mehr als Tradition. Er ist ein Lebensgefühl, eine Daseinsform, die Galván in seinem neuen Werk feiert und dazu vertraute GefährtInnen und Gäste zu einer glanzvollen, natürlichen Fiesta aus Blicken, Worten, Gesängen, Grüßen, Tänzen und Farcen lädt.
Stets begibt sich Israel Galván auf die Suche nach der wahren Freiheit und lässt sich ohne Furcht auf Neues ein. Mit der für den Flamenco typischen Rolle des Solotänzers hat der Künstler längst gebrochen und choreografiert nicht mehr nur für sich selbst, sondern auch für andere Flamenco-Stars, die er zur Mitwirkung an dieser Kreation eingeladen hat. Zuletzt mit Akram Khan und dem viel umjubelten „TOROBAKA“ im Festspielhaus zu Gast, führt Israel Galván in seinen Choreografien den sogenannten „flamenco puro“ mit neuen Techniken und Bewegungsabfolgen aus dem Tanztheater und dem zeitgenössischen Tanz zusammen. Schließlich ist Flamenco für den Bailaor weit mehr als Tradition. Er ist ein Lebensgefühl, eine Daseinsform, die Galván in seinem neuen Werk feiert und dazu vertraute GefährtInnen und Gäste zu einer glanzvollen, natürlichen Fiesta aus Blicken, Worten, Gesängen, Grüßen, Tänzen und Farcen lädt.
Richard Siegal Als Begründer und Künstlerischer Leiter von The Bakery arbeitet Richard Siegal vorwiegend interdisziplinär und vermehrt mit Architekten wie François Roche, Designern wie Konstantin Grcic und Komponisten wie Lorenzo Bianchi Hoesch zusammen. Der ehemalige Forsythe-Tänzer war bereits als Choreograf für zahlreiche Spielstätten und Festivals tätig, darunter etwa Festival d’Automne, Centre Pompidou, Ballett Frankfurt, Bayerisches Staatsballett, Danspace/NYC und Théâtre National de Chaillot. Mit The Bakery schuf Richard Siegal 2005 eine Plattform, die es KünstlerInnen unterschiedlicher Disziplinen ermöglicht, in einen kreativen Austausch zu treten und Ideen gemeinsam zu realisieren. Für seine innovativen Projekte erhielt der Tänzer und Choreograf („Black Swan“, „UNITXT“, „If/Then For Strings“) u. a. bereits den New York Dance and Performance Bessie Award, den Deutschen Theaterpreis DER FAUST und den Münchner Tanzpreis 2013. Im Festspielhaus St. Pölten zeigte Richard Siegal sein damals neuestes Stück, „Model“, ein Auftragswerk für das Eröffnungswochenende der Ruhrtriennale 2015 mit TänzerInnen des Bayerischen Staatsballetts.
Yuanyuan Wang Mit ihren spektakulären Choreografien für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Peking machte Yuanyuan Wang, Künstlerische Leiterin und Mitbegründerin des Beijing Dance Theater, international auf sich aufmerksam. Ausgebildet an der Beijing Dance Academy, wurde sie 1998 als Hauschoreografin des Chinesischen Nationalballetts engagiert und bekam fünf Jahre später die Einladung, als Gastchoreografin des New York City Ballet zu arbeiten. Yuanyuan Wang hat zahlreiche Werke für chinesische RegisseurInnen kreiert und erhielt als erste Choreografin in der chinesischen Geschichte viermal die höchste Auszeichnung in internationalen Wettbewerben. Ihre Arbeiten werden heute rund um den Globus, u. a. in den USA, Russland, Japan, Deutschland und Australien, gezeigt.
In ihren Choreografien für das Beijing Dance Theater vereint Yuanyuan Wang klassisches Ballett mit zeitgenössischem Tanz und ergänzt diese zusätzlich um Elemente der chinesischen Kultur. In der Saison 2015/2016 war die Choreografin im Festspielhaus St. Pölten erstmals zu Gast und präsentierte nach ihrer Arbeitsresidenz einen dreiteiligen Abend – darunter eine Uraufführung mit musikalischer Beteiligung aus Österreich.
Hussein Khaddour In Homs, Syrien geboren, lebt und arbeitet Hussein Khaddour heute in Damaskus. Bereits mit 12 Jahren begann er mit Breakdance in den Straßen seiner Geburtsstadt. Im Jahr 2008 zog er nach Damaskus, trat der Sima Dance Company bei und wurde in Ballett und Modern Dance ausgebildet. 2012 wurde er Mitglied des Higher Institute of Dramatic Arts Dance Department. Sein 2013 entstandener Tanzfilm „Point Zero“ weckte internationale Aufmerksamkeit. Basierend auf Patrick Süskinds Roman „Die Taube“ wurde seine jüngste Arbeit im März 2015 im Damascus Opera House uraufgeführt. 2014 hat er gemeinsam mit Nour Barakeh das „Vitamin Dance“ Projekt ins Leben gerufen, ein Workshopangebot für Kinder im Umland von Damaskus, das jetzt mit Unterstützung des Festspielhauses als „Vitamin Dance for Syria“ weitergeführt wird. Auf den Probebühnen des Festspielhauses arbeitete der junge Syrer zuletzt mehrmals mit Gloria Benedikt für das gemeinsame Stück „InDignity“, das jüngst beim Europäischen Forum Alpbach aufgeführt wurde.
Josette Baïz
Willi Dorner
Hofesh Shechter
Hofesh Shechter gilt der Choreograf und Komponist international als einer der spannendsten Künstler mit seiner unverwechselbaren raumgreifenden Bühnensprache aus hochenergetischer Körperlichkeit und explosiver Rockmusik. Ausgebildet in jüdischem Volkstanz, zeitgenössischem Tanz, einem Schlagzeug- und Klavier-Studium und ehemals Tänzer der Batsheva Dance Company – das ist die künstlerische Laufbahn des aus Jerusalem stammenden Multitalents mit nunmehr britischem Wohnsitz. 2003 präsentierte er mit "Fragments" sein erstes Stück, gefolgt von "Cult" (2004), "Uprising" (2006) und "In your rooms" (2007). Seit seiner auch im Festspielhaus gezeigten Produktion "Political Mother" von 2010, die als spektakuläre Rockkonzertfassung mit 24 Live-Musikern in Montpellier, London und 2012 bei spielzeit’europa | Berliner Festspiele zu erleben war, eroberte er als Choreograf, Musiker und Performer gleichermaßen die internationale Tanzwelt und das junge Rockkonzertpublikum. Als Artist in Residence zeigte Hofesh Shechter mit seiner 2008 gegründeten Compagnie nach intensiven Proben im Festspielhaus im September ein exklusives Preview seiner neuesten Arbeit "Sun", die im Dezember in St. Pölten ihre Premiere im deutschsprachigen Raum erleben wird.
Lemi Ponifasio wurde 2006 mit dem von Peter Sellars für Wien kuratierten "New Crowned Hope Festival" bekannt. Mittlerweile ist er mit seiner MAU Company weltweit auf vielen Festivals zu Gast und als Artist in Residence erstmals auch im Festspielhaus. Ponifasio gründete MAU 1995 in Auckland als eine Gruppe von TänzerInnen aus Neuseeland, Samoa und Kiribati. "MAU", ein samoanisches Wort, bedeutet "Wahrheitserklärung" oder "Veränderung durch Revolution". Lemi Ponifasio erforscht dringliche gesellschaftliche Themen mit seiner einzigartigen Theatersprache, in der er das Publikum mit neuen Erfahrungen von Raum, Zeit und Bewegung fasziniert. Zuletzt zeigte er "Birds With Skymirrors", eine Reflexion über den zerstörerischen Klimawandel, "Tempest: Without A Body", über zunehmend illegale Anwendung von Staatsgewalt nach 9/11, "Le Savali: Berlin" über das Berlin der Gegenwart und die junge Generation, die Zugehörigkeit sucht. 2012 gab er mit Carl Orffs "Prometheus" bei der RUHRtriennale sein gefeiertes Debüt als Opernregisseur.
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